Palmöl ist das preiswerteste und weltweit meist benutzte Planzenöl. Man findet es in über der Hälfte der Produkte, die ein Discounter vertreibt, angefangen bei preiswerten Keksen, über Seife bis hin zu Lippenstiften. Die Nachfrage wächst stürmisch: Seit dem Jahre 2000 hat sich der weltweite Verbrauch verdoppelt.
Das Zentrum der industriellen Palmöl-Produktion ist Südostasien, dort Malaysia und Indonesien. Dort wurde ein Großteil des ursprünglichen Regenwalds in Palmen-Monokulturen verwandelt, mit entsprechenden Folgen für die Ökosysteme. Eine weitere Expansion ist schwierig.
In Afrika ist dies einfacher darzustellen. In den tropischen Regionen Westafrikas exisitert ein gut erschlossener Markt mit Produkten, die lokal erzeugtes Palmöl enthalten. Es gibt eine kleinflächige Produktion, die der Streuobstwiesen-Produktion hierzulande entspricht. Und es gibt korrupte Eliten, die Konzessionen für großflächige Plantagen veräußern.
Insbesondere die ehemaligen Bürgerkriegsnationen Sierra-Leone und Liberia aber auch der totalitär regierte Kamerun bieten sich für die Expansion der asiatischen Palmölproduzenten an.
Regierungsvertreter, die sich für die Konzessionsvergabe zuständig fühlen, vergeben großzügig Pachtverträge (im Kamerun auch gern in Gebieten, die man eigentlich als Naturschutzgebiet ausweisen wollte), die eine 60 – 99-jährige Nutzung des Gebiets erlauben. Den Ölproduzenten wird vorgegaukelt, dass es sich um Brachflächen handelt, auf die die Regierung direkten Zugriff hat. Wenn die Firmen dann anfangen, die Plantagen einzurichten, kommt es regelmäßig zu Konflikten mit der lokalen Bevölkerung, die die Flächen seit Generationen landwirtschaftlich nutzt. Der in der oben eingefügten Graphik dargestellte Anteil an »Unplanted Conssession« zeigt, wie schwer sich die Unternehmen mit der Lösung dieses Problems tun.
Die Entwicklung insbesondere in Liberia und Sierra Leone ähnelt der in Europa während der ersten industriellen Revolution. Die Voraussetzung für diese gesellschaftliche Entwicklung war die Freisetzung der Bauern durch Enteignung. Im 21. Jahrhundert passiert genau dies in Westafrika. Mit dem Segen der Entwicklungshilfeorganisationen (z. B. dem in England beheimateten »Forest Peoples Programme« oder dem liberianischen »Sustainable Development Institute«) werden Vereinbarungen zwischen den Palmölproduzenten und den ehemaligen Landnutzern geschlossen. Manche werden als Arbeiter eingestellt, andere überzeugt, das Land zu verlassen und das Glück in der Stadt zu suchen.
Im Ergebnis sind alle Unternehmen mit unterzeichneten Konzessionen mit ihrem Zeitplan für die Einrichtung der Plantagen stark in Verzug.
Dies sind in den Augen der Branche offenbar »Startschwierigkeiten«. Die verfügbaren Daten der nachgefragten Flächen zeigen, dass Westafrika erst am Beginn der Entwicklung hin zu einem industriellen Palmölproduzenten steht.
Für einen Kapitalmarktteilnehmer stellt sich die Frage, ob man diese Entwicklung mit eigenen Investments unterstützen möchte oder nicht.
Alle, die mit ETF's oder Indexprodukten in Indonesien, Malaysia oder Singapore investiert sind, unterstützen die Palmöl-Imperien mindestens mit folgenden börsengelisteten Unternehmen:
Sime Darby (Malaysia Link zur Börse)
Golden Veroleum gehört zur Agri Resources (Singapore Bloomberg-Snapshot)
Wilmar (Singapore, Wikipedia)
Olam (Singapore, Bloomberg Snapshot
17.09.12
Neues Währungsregime?
Im aktuellen Marktbericht bin ich auf mögliche Konsequenzen einer USD-Aufwertung insbesondere auf die Geldpolitik Japans eingegangen.
Der Trend zur Fixierung von kleinen Währungen an die Weltleitwährungen ist nicht neu. Die dänische und die norwegische Krone sind quasi an den Euro gebunden, der CHF wird von der SNB oberhalb von 1,20 EUR/CHF gehalten. In Asien ist der HongkongDollar seit den 1980er Jahren offiziell an den USD gebunden. Hier gibt es sogar ein offizielles Protokoll, nach dem täglich interveniert wird.
Neben diesen offiziellen Bindungen gibt es eine ganze Reihe an Staaten, in denen die lokale Währung nur für Dinge des täglichen Bedarfs verwendet wird. Der Handel mit »hochwertigen und importierten Wirtschaftsgütern«, z. B. Autos oder Häuser findet in einer Parallelwährung (meist USD) statt.
Prominentest Beispiel dieser Klasse von Ländern ist (war) Argentinien. Dort hat sich die Ökonomie zwar nach dem Default 1999 einigermaßen erholt. Das Mißtrauen in den Peso ist jedoch so groß, dass selbst Minister offiziell ihr Vermögen in USD verwalten. Die Regierung versucht dies jetzt mit brutalen Divisenbestimmungen zu ändern (Link, Link, Link). Bis dato führen die Beschränkung bei Besitz und Handel mit USD nur dazu, dass ein florierender Schwarzmarkt die Bedürfnisse der Bürger befriedigt. Zum anderen ist der Handel mit Gütern, die von der Bevölkerung in der Parallelwährung bewertet werden stark zurückgegangen (Mercopress zum Immobilienmarkt in Buenos Aires).
Aus Afrika kommen hingegen andere Meldungen. Die rohstoffreichen Staaten Angola (Öl) und Sambia (Kupfer) wickeln den Rohstoffhandel traditionell direkt in USD ab. Dies führte dazu, dass nur die Minengesellschaften von den hohen Kupferpreisen profitierten. Da Steuern in lokaler Währung pro Fördermenge gezahlt und auch Dienstleister und Arbeiter in lokaler Währung bezahlt werden, ist die lokale Ökonomie effektiv von Preisveränderungen der Rohstoffe entkoppelt. (Anders ist dies beispielsweise in Chile. Dort wird der Außenhandel in Peso abgewickelt. Der Peso korreliert stark mit dem Kupferpreis.)
In Zeiten, wo alle glauben, dass die Rohstoffpreise im Rahmen des »SuperZykluses« immer weiter anziehen werden, übt eine Ankopplung der lokalen Währung an die Preisentwicklung der Hauptexporte des Landes eine gewisse Faszination aus.
Es sei an dieser Stelle dahin gestellt, in wie weit die Eliten der Länder nur nach einer weiteren Option Ausschau halten, sich selbst zu bereichern. Fakt ist, dass es in vielen afrikanischen Staaten Bestrebungen gibt, Parallelwährungen abzuschaffen. Neben Sambia und Angola trifft dies insbesondere für Ghana und Nigeria zu. (Die ehemaligen französischen Kolonien Westafrikas sind weiterhin mit dem CFA an den Euro gebunden.)
Die Folgen sind bereits jetzt zu spüren. Die lokalen Währungen werten mit volatilen Preisswings auf. Der Kwacha aus Sambia hat seit Mai gegenüber dem USD um mehr als 10% aufgewertet. Das freut die Händler aus den Nachbarstaaten, die auf einmal über sehr preiswerte Handelsgüter verfügen.
Die Zunft der Währungshändler stellt sich bereits auf die neue Situation ein und erweitert das Handelsuniversum. Wie die nationalen Notenbanken in Brasilien, Chile, Ungarn, Neuseeland, Australien, usw. werden auch die unerfahreren Notenbanken in den afrikanischen Staaten einen permanenten Kampf gegen Spekulanten führen müssen, die ökonomisch unsinnige Preistrends entfachen, nur um sich an diesen schwachen Staaten zu bereichern.
weitere Details hier.
Der Trend zur Fixierung von kleinen Währungen an die Weltleitwährungen ist nicht neu. Die dänische und die norwegische Krone sind quasi an den Euro gebunden, der CHF wird von der SNB oberhalb von 1,20 EUR/CHF gehalten. In Asien ist der HongkongDollar seit den 1980er Jahren offiziell an den USD gebunden. Hier gibt es sogar ein offizielles Protokoll, nach dem täglich interveniert wird.
Neben diesen offiziellen Bindungen gibt es eine ganze Reihe an Staaten, in denen die lokale Währung nur für Dinge des täglichen Bedarfs verwendet wird. Der Handel mit »hochwertigen und importierten Wirtschaftsgütern«, z. B. Autos oder Häuser findet in einer Parallelwährung (meist USD) statt.
Prominentest Beispiel dieser Klasse von Ländern ist (war) Argentinien. Dort hat sich die Ökonomie zwar nach dem Default 1999 einigermaßen erholt. Das Mißtrauen in den Peso ist jedoch so groß, dass selbst Minister offiziell ihr Vermögen in USD verwalten. Die Regierung versucht dies jetzt mit brutalen Divisenbestimmungen zu ändern (Link, Link, Link). Bis dato führen die Beschränkung bei Besitz und Handel mit USD nur dazu, dass ein florierender Schwarzmarkt die Bedürfnisse der Bürger befriedigt. Zum anderen ist der Handel mit Gütern, die von der Bevölkerung in der Parallelwährung bewertet werden stark zurückgegangen (Mercopress zum Immobilienmarkt in Buenos Aires).
Aus Afrika kommen hingegen andere Meldungen. Die rohstoffreichen Staaten Angola (Öl) und Sambia (Kupfer) wickeln den Rohstoffhandel traditionell direkt in USD ab. Dies führte dazu, dass nur die Minengesellschaften von den hohen Kupferpreisen profitierten. Da Steuern in lokaler Währung pro Fördermenge gezahlt und auch Dienstleister und Arbeiter in lokaler Währung bezahlt werden, ist die lokale Ökonomie effektiv von Preisveränderungen der Rohstoffe entkoppelt. (Anders ist dies beispielsweise in Chile. Dort wird der Außenhandel in Peso abgewickelt. Der Peso korreliert stark mit dem Kupferpreis.)
In Zeiten, wo alle glauben, dass die Rohstoffpreise im Rahmen des »SuperZykluses« immer weiter anziehen werden, übt eine Ankopplung der lokalen Währung an die Preisentwicklung der Hauptexporte des Landes eine gewisse Faszination aus.
Es sei an dieser Stelle dahin gestellt, in wie weit die Eliten der Länder nur nach einer weiteren Option Ausschau halten, sich selbst zu bereichern. Fakt ist, dass es in vielen afrikanischen Staaten Bestrebungen gibt, Parallelwährungen abzuschaffen. Neben Sambia und Angola trifft dies insbesondere für Ghana und Nigeria zu. (Die ehemaligen französischen Kolonien Westafrikas sind weiterhin mit dem CFA an den Euro gebunden.)
Die Folgen sind bereits jetzt zu spüren. Die lokalen Währungen werten mit volatilen Preisswings auf. Der Kwacha aus Sambia hat seit Mai gegenüber dem USD um mehr als 10% aufgewertet. Das freut die Händler aus den Nachbarstaaten, die auf einmal über sehr preiswerte Handelsgüter verfügen.
Die Zunft der Währungshändler stellt sich bereits auf die neue Situation ein und erweitert das Handelsuniversum. Wie die nationalen Notenbanken in Brasilien, Chile, Ungarn, Neuseeland, Australien, usw. werden auch die unerfahreren Notenbanken in den afrikanischen Staaten einen permanenten Kampf gegen Spekulanten führen müssen, die ökonomisch unsinnige Preistrends entfachen, nur um sich an diesen schwachen Staaten zu bereichern.
weitere Details hier.
13.09.12
Subprime is back
2007 mussten alle Marktteilnehmer, die nicht mit Derivaten handeln, mühsam lernen, was ABS, MBR, CDO etc. sind. Wir staunten gemeinsam darüber, dass es unter »professionellen« Marktteilnehmern offenbar Konsens war, dass man durchaus allein durch Bündelung von Risiken in einem Produkt das Gesamtrisiko der Position verringern kann. Zumindest auf dem Papier und solange mathematische Zusammenhänge außer Kraft gesetzt sind.
Der Rest der Geschichte ist Legende: Der Sommer 2007 ist mit dem Beginn der Subprime-Krise in den USA verknüpft. Seitdem sind Kreditderivate nur noch etwas für hartgesottene Spekulanten.
Als Herr Draghi im Dezember 2011 die LTRO-Tender der EZB ankündigte war zumindest bei mir das Erstaunen groß, als in der Erklärung zum akzeptierten Collateral auf einmal auch wieder das Kürzel »ABS« auftauchte. Geschäftsbanken können bestimmte ABS-Papiere bei der EZB einreichen und erhalten im Gegenzug Geld.
In den USA ist man offenbar bereits einen Schritt weiter.
Zur Erinnerung: Die Finanzierung von Häusern, Autos, Studentenkrediten usw. erfolgt dort traditionell, indem man die Kredite in verbriefter Form an den Kapitalmarkt weiterreicht. Je besser die Konditionen im ABS-Markt sind, desto geringer sind die Finanzierungskosten der Bürger. Derzeit können Autos von durchschnittlich solventen US-Bürgern zu Zinssätzen um zwei Prozent finanziert werden. Die Finanzierungstochter von Chevrolet konnte in der ersten Septemberwoche eine mit AAA geratete ABS-Tranche im Volumen von 1,8 Mio USD platzieren. Das Angebot war siebenfach überzeichnet. Ally Finance hat am vergangenen Dienstag das Volumen einer ABS-Trance kurzfristig um zwei Drittel auf 2,1 Mio USD erhöht und auch Ford konnte 2,1 Mio USD für ABS-Papiere einnehmen.
Am Sekundärmarkt gehen die Spread weiter zurück.
Back to the old times?
Teilweise.
Noch sind die Volumina am ABS-Markt überschaubar. Der Markt wird von Spezialisten frequentiert und ist weit vom Volumen des ersten Jahrzehnts des neuen Jahrtausends entfernt. Allein die Tatsache, dass dieses für die USA so wichtige Marktsegment wieder funktioniert, ist einen Tagebucheintrag wert. Zeigt es doch, dass die Maßnahmen der FED letztlich fruchten.
In diesem Zusammenhang ist die Kursentwicklung unseres Depot-Titels Cimera interessant. Seit etwa einem Monat hat sich der Preis der Aktie ohne größere Nachrichten und ohne dass sich das Handelsvolumen verändert hätte, von 2,20 auf 2,70 USD verteuert. Und dies, trotz (oder vielleicht auch wegen) eines recht skeptischen Artikels auf Seeking Alpha. (http://seekingalpha.com/article/836071-chimera-is-that-monster-dividend-worth-the-risk). Hier der Tageschart:
Der Rest der Geschichte ist Legende: Der Sommer 2007 ist mit dem Beginn der Subprime-Krise in den USA verknüpft. Seitdem sind Kreditderivate nur noch etwas für hartgesottene Spekulanten.
Als Herr Draghi im Dezember 2011 die LTRO-Tender der EZB ankündigte war zumindest bei mir das Erstaunen groß, als in der Erklärung zum akzeptierten Collateral auf einmal auch wieder das Kürzel »ABS« auftauchte. Geschäftsbanken können bestimmte ABS-Papiere bei der EZB einreichen und erhalten im Gegenzug Geld.
In den USA ist man offenbar bereits einen Schritt weiter.
Zur Erinnerung: Die Finanzierung von Häusern, Autos, Studentenkrediten usw. erfolgt dort traditionell, indem man die Kredite in verbriefter Form an den Kapitalmarkt weiterreicht. Je besser die Konditionen im ABS-Markt sind, desto geringer sind die Finanzierungskosten der Bürger. Derzeit können Autos von durchschnittlich solventen US-Bürgern zu Zinssätzen um zwei Prozent finanziert werden. Die Finanzierungstochter von Chevrolet konnte in der ersten Septemberwoche eine mit AAA geratete ABS-Tranche im Volumen von 1,8 Mio USD platzieren. Das Angebot war siebenfach überzeichnet. Ally Finance hat am vergangenen Dienstag das Volumen einer ABS-Trance kurzfristig um zwei Drittel auf 2,1 Mio USD erhöht und auch Ford konnte 2,1 Mio USD für ABS-Papiere einnehmen.
Am Sekundärmarkt gehen die Spread weiter zurück.
Back to the old times?
Teilweise.
Noch sind die Volumina am ABS-Markt überschaubar. Der Markt wird von Spezialisten frequentiert und ist weit vom Volumen des ersten Jahrzehnts des neuen Jahrtausends entfernt. Allein die Tatsache, dass dieses für die USA so wichtige Marktsegment wieder funktioniert, ist einen Tagebucheintrag wert. Zeigt es doch, dass die Maßnahmen der FED letztlich fruchten.
In diesem Zusammenhang ist die Kursentwicklung unseres Depot-Titels Cimera interessant. Seit etwa einem Monat hat sich der Preis der Aktie ohne größere Nachrichten und ohne dass sich das Handelsvolumen verändert hätte, von 2,20 auf 2,70 USD verteuert. Und dies, trotz (oder vielleicht auch wegen) eines recht skeptischen Artikels auf Seeking Alpha. (http://seekingalpha.com/article/836071-chimera-is-that-monster-dividend-worth-the-risk). Hier der Tageschart:
03.09.12
Oligopolbildungstendenzen bei Investmentfonds und davon ausgehende systemische Gefahren
Gemäß einem Bericht in der FT vom 03.09.2012 hat der »Templeton Global Bond Funds«
innerhalb der letzten zwölf Monate sukzessive eine marktdominierende Position in sechs verfügbaren irischen Staatsanleihen aufgebaut.
Ende Juni hielt Templeton als Vermögensverwalter irische Staatsanleihen im Gesamtwert von 6,1 Mrd. USD, das Meiste innerhalb des Global Bonds Funds. Templeton ist damit mit großem Abstand der größte Einzelinvestor in Irland.
In Irland selbst wird dieses Verhalten als Vertrauensbeweis der Finanzindustrie in den eingeschlagenen Sanierungskurs gewertet. Innerhalb der Finanzbranche sieht man dagegen die Gefahr von Marktverwerfungen, falls Templeton aus irgendwelchen Gründen vor der Fälligkeit der Anleihen zur Veräußerung gezwungen wird. Templeton selbst negiert die Risiken dieser Zwangslage. »Der Vermögensverwalter kann über den CDS-Markt kurzfristig Absicherungen aufbauen«, heißt es. Wer die Gegenposition einnehmen soll, verraten die Verantwortlichen leider nicht.
Welchen Anteil die Aufkäufe des Fonds an der jüngsten Performance der irischen Staatsanleihen haben, ist (noch) nicht bekannt. Allein die Tatsache, dass die Käufe sich auf eine Adresse konzentrieren lässt den Renditeverlauf der letzten Monate in einem fahlen Licht erscheinen.
Später wurde bekannt, dass Templeton auch 8% der ausstehenden ungarischen Staatsanleihen aufgekauft hat. Anleihe-Fonds haben in den letzten Jahren außerordentliche Mittelzuflüsse erfahren. Die Flagschiffe in dieser Assetklasse haben jetzt eine Größe erreicht, die sie selbst bereits zu systemischen Risiken macht.
Was die Geschichte prekär macht ist eine entgegengesetzte Entwicklung bei Aktienfonds. Dort prägen Fondsschließungen das Bild. Selbst erfolgsverwöhnte ETF's stehen in den USA reihenweise vor dem Aus. Angeblich sind bis zu 40% der gelisteten Aktien-ETF's nicht profitabel, weil das gezeichnete Volumen zu gering ist. Auch dort kommt es zu Konzentrationserscheinungen – mit fatalen Folgen. Die Masse der ETF's addressiert den US-Markt. Dort dominiert die Apple-Aktie mit mehr als 10% Gewichtung innerhalb von Nasdaq und S&P-500. Diese Konzentration des Marktes ist auch eine Konsequenz der Fokussierung der Anleger auf wenige Investmentvehikel.
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Kursentwicklung des Fonds |
Ende Juni hielt Templeton als Vermögensverwalter irische Staatsanleihen im Gesamtwert von 6,1 Mrd. USD, das Meiste innerhalb des Global Bonds Funds. Templeton ist damit mit großem Abstand der größte Einzelinvestor in Irland.
In Irland selbst wird dieses Verhalten als Vertrauensbeweis der Finanzindustrie in den eingeschlagenen Sanierungskurs gewertet. Innerhalb der Finanzbranche sieht man dagegen die Gefahr von Marktverwerfungen, falls Templeton aus irgendwelchen Gründen vor der Fälligkeit der Anleihen zur Veräußerung gezwungen wird. Templeton selbst negiert die Risiken dieser Zwangslage. »Der Vermögensverwalter kann über den CDS-Markt kurzfristig Absicherungen aufbauen«, heißt es. Wer die Gegenposition einnehmen soll, verraten die Verantwortlichen leider nicht.
Welchen Anteil die Aufkäufe des Fonds an der jüngsten Performance der irischen Staatsanleihen haben, ist (noch) nicht bekannt. Allein die Tatsache, dass die Käufe sich auf eine Adresse konzentrieren lässt den Renditeverlauf der letzten Monate in einem fahlen Licht erscheinen.
Später wurde bekannt, dass Templeton auch 8% der ausstehenden ungarischen Staatsanleihen aufgekauft hat. Anleihe-Fonds haben in den letzten Jahren außerordentliche Mittelzuflüsse erfahren. Die Flagschiffe in dieser Assetklasse haben jetzt eine Größe erreicht, die sie selbst bereits zu systemischen Risiken macht.
Was die Geschichte prekär macht ist eine entgegengesetzte Entwicklung bei Aktienfonds. Dort prägen Fondsschließungen das Bild. Selbst erfolgsverwöhnte ETF's stehen in den USA reihenweise vor dem Aus. Angeblich sind bis zu 40% der gelisteten Aktien-ETF's nicht profitabel, weil das gezeichnete Volumen zu gering ist. Auch dort kommt es zu Konzentrationserscheinungen – mit fatalen Folgen. Die Masse der ETF's addressiert den US-Markt. Dort dominiert die Apple-Aktie mit mehr als 10% Gewichtung innerhalb von Nasdaq und S&P-500. Diese Konzentration des Marktes ist auch eine Konsequenz der Fokussierung der Anleger auf wenige Investmentvehikel.
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