03.05.15

Apple – Call-Selling-Opportunity?

 

Sell in May – ein Thema für Apple? Das Konglomerat hat exzellente Quartalszahlen präsentiert. Die iPhones sind immer noch Kassenschlager in China. Jetzt wurde in Kooperation mit IBM und der japanischen Post ein speziell für Ältere ausgestattetes Modell auf den Markt gebracht. Zugegeben: Genialer Deal. Auch der Trend hin zu Kleidungs-Accessoires könnte dem Unternehmen zukünftig durchaus stabile oder gar wachsende Erträge generieren.

Das Unternehmen hat sich jedoch ganz offensichtlich von einem »Growth-« in »Value-Unternehmen« verwandelt. Seit letztem Jahr schüttet es eine Dividende aus (0,52 $ pro Aktie und Quartal). In der vergangenen Woche wurde eine Ausweitung des Aktienrückkaufprogramms auf 140 Mrd. $ pro Jahr beschlossen. Die Ausschüttungen werden über die Ausgabe von Anleihen finanziert.

Das Betriebskapital von Apple ruht derweil unversteuert in Steueroasen. Man hofft auf eine Gesetzesänderung nach den US-Wahlen, die einer Steueramnestie für die Auslandsvermögen der US-Multis gleichkommt und betreibt hierfür bereits fleißig Lobbyarbeit. Wegen seiner Steuervermeidungsstrategie ist das Unternehmen im Fokus der EU-Kommission. Apple warnte seine Aktionäre bereits, dass man Rückstellungen für mögliche Strafzahlungen bilden müsse – und dass im Falle einer regulären Versteuerung der europäischen Erträge ein signifikanter Ergebnisrückgang unvermeidlich sein würde.

Abbildung: Tageschart der Apple mit MACD-Indikator und KaMA (gleitender Durchschnitt) sowie eines möglichen Optionstrades

Ein Blick auf den Chart bestätigt den kritischen Ausblick. Der Wert ist seit November 2014 um 30 $ pro Aktie teurer geworden. Dieser Preisanstieg wurde durch den MACD-Indikator zunächst gestützt. Seit März stagniert der Aktienpreis. Erst zur Präsentation der Jahresergebnisse erklomm die Aktie nochmals ihren Jahreshöchststand. Dieser Preisanstieg wurde vom MACD in keiner Weise nachvollzogen. Unmittelbar nach der Ergebnispräsentation setzten konsequenterweise Verkäufe ein, die den Wert bis an die untere Begrenzung der kurzfristigen Tradingrange führten. Am Freitag erholte sich der Wert ein wenig.

Der Optionshandel mit der Apple-Aktie ist nicht sonderlich attraktiv. Die zu vereinnahmenden Prämien sind gering. Für einen Blue-Chip ist der Optionshandel zudem recht illiquid. Man muss auf eine Laufzeit von 74 Tagen ausweichen, bevor die eingenommene Prämie so groß ist, dass ein weiteres Pendeln innerhalb der Trading-Range zu keinem Verlust führt.

Da der Basistrend intakt ist, könnten wir auch einfach warten, bis die Notierungen wieder »oben« angelangt sind und dann den Call platzieren. In diesem Fall könnte die Laufzeit der Option risikolos verringert werden.
Für eine risikoaverse Optionsstrategie ist für den Fall einer Einbuchung ein effektiver Verkaufspreise oberhalb der Grenzen der aktuellen Tradingrange essentiell.

Ein Blick auf den Monatschart der Aktie zeigt neben einem stabilen Basistrend insbesondere im Mai stagnierende Notierungen geprägt. Das stützt die Trading-Idee.

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