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Kursentwicklung des Fonds |
Ende Juni hielt Templeton als Vermögensverwalter irische Staatsanleihen im Gesamtwert von 6,1 Mrd. USD, das Meiste innerhalb des Global Bonds Funds. Templeton ist damit mit großem Abstand der größte Einzelinvestor in Irland.
In Irland selbst wird dieses Verhalten als Vertrauensbeweis der Finanzindustrie in den eingeschlagenen Sanierungskurs gewertet. Innerhalb der Finanzbranche sieht man dagegen die Gefahr von Marktverwerfungen, falls Templeton aus irgendwelchen Gründen vor der Fälligkeit der Anleihen zur Veräußerung gezwungen wird. Templeton selbst negiert die Risiken dieser Zwangslage. »Der Vermögensverwalter kann über den CDS-Markt kurzfristig Absicherungen aufbauen«, heißt es. Wer die Gegenposition einnehmen soll, verraten die Verantwortlichen leider nicht.
Welchen Anteil die Aufkäufe des Fonds an der jüngsten Performance der irischen Staatsanleihen haben, ist (noch) nicht bekannt. Allein die Tatsache, dass die Käufe sich auf eine Adresse konzentrieren lässt den Renditeverlauf der letzten Monate in einem fahlen Licht erscheinen.
Später wurde bekannt, dass Templeton auch 8% der ausstehenden ungarischen Staatsanleihen aufgekauft hat. Anleihe-Fonds haben in den letzten Jahren außerordentliche Mittelzuflüsse erfahren. Die Flagschiffe in dieser Assetklasse haben jetzt eine Größe erreicht, die sie selbst bereits zu systemischen Risiken macht.
Was die Geschichte prekär macht ist eine entgegengesetzte Entwicklung bei Aktienfonds. Dort prägen Fondsschließungen das Bild. Selbst erfolgsverwöhnte ETF's stehen in den USA reihenweise vor dem Aus. Angeblich sind bis zu 40% der gelisteten Aktien-ETF's nicht profitabel, weil das gezeichnete Volumen zu gering ist. Auch dort kommt es zu Konzentrationserscheinungen – mit fatalen Folgen. Die Masse der ETF's addressiert den US-Markt. Dort dominiert die Apple-Aktie mit mehr als 10% Gewichtung innerhalb von Nasdaq und S&P-500. Diese Konzentration des Marktes ist auch eine Konsequenz der Fokussierung der Anleger auf wenige Investmentvehikel.
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